Die DNS-Konfiguration ist eine der wichtigsten Grundlagen beim Betrieb einer Website oder E-Mail-Infrastruktur. DNS (Domain Name System) übersetzt menschenlesbare Domainnamen wie beispiel.de
in IP-Adressen und steuert dabei, welche Server für Webhosting, E-Mail-Versand oder weitere Dienste zuständig sind. In diesem Artikel lernen Sie, wie Sie typische DNS-Einträge – A-Record, MX, TXT, SPF und CNAME – verstehen, anlegen und richtig konfigurieren.
1. Was ist DNS?
DNS ist das dezentral organisierte Telefonbuch des Internets. Jeder Server, der eine Domain hostet oder E-Mails empfängt, muss mittels DNS erreichbar sein. Änderungen an DNS-Einträgen werden von Ihrem Domain-Registrar oder DNS-Provider vorgenommen und sind in der Regel nach wenigen Minuten bis Stunden weltweit aktiv.
2. A-Record (Address Record)
- Zweck: Verknüpft eine Domain (z. B.
example.com
) oder Subdomain (z. B.www.example.com
) mit einer IPv4-Adresse (z. B.192.0.2.123
). - Syntax:
Hostname: example.com Typ: A Wert: 192.0.2.123 TTL: 3600
- Best Practices:
- Verwenden Sie kurze TTLs (z. B. 300 s) bei häufigen Änderungen – sonst höhere Werte (3600 s+) für stabilen Betrieb.
- Legen Sie für
@
(Root-Domain) undwww
separate A-Records an oder nutzen Sie CNAME fürwww
(siehe Abschnitt 5).
3. MX-Record (Mail Exchange Record)
- Zweck: Gibt an, welche Mailserver für den Empfang von E-Mails Ihrer Domain zuständig sind.
- Syntax:
Hostname: example.com Typ: MX Wert: 10 mail1.example.com. 20 mail2.example.com. TTL: 3600
- Erläuterung:
- Die Priorität (10, 20) legt die Reihenfolge fest: je niedriger, desto bevorzugter.
- Der Mailserver muss selbst per A-Record erreichbar sein.
- Tipp: Richten Sie mindestens zwei MX-Records mit unterschiedlicher Priorität ein, um Ausfallsicherheit zu gewährleisten.
4. TXT-Record
- Zweck: Hält beliebige Textinformationen, die z. B. zur Domain-Verifikation oder E-Mail-Authentifizierung genutzt werden.
- Beispiele:
Hostname: @ Typ: TXT Wert: "google-site-verification=XYZ123" Hostname: @ Typ: TXT Wert: "v=spf1 mx a include:_spf.provider.com -all"
4.1 SPF (Sender Policy Framework)
SPF-Einträge werden als TXT-Record hinterlegt, um zu definieren, welche Server E-Mails im Namen Ihrer Domain verschicken dürfen.
Hostname: @
Typ: TXT
Wert: "v=spf1 mx a include:_spf.provider.com -all"
TTL: 3600
- v=spf1 Kennzeichnet die SPF-Version.
- mx erlaubt allen MX-Servern Ihrer Domain den Versand.
- a erlaubt dem A-Record-Server den Versand.
- include:_spf.provider.com bindet weitere erlaubte Server ein (z. B. E-Mail-Dienstleister).
- -all verweigert alle anderen Server eindeutig.
5. CNAME-Record (Canonical Name Record)
- Zweck: Leitet eine Subdomain auf eine andere Domain oder Subdomain um, ohne feste IP-Adresse.
- Syntax:
Hostname: www Typ: CNAME Wert: example.com. TTL: 3600
- Hinweis:
- CNAME darf nicht auf Root-Domains (
@
) gesetzt werden – nur auf Subdomains. - Unter
www
ist CNAME sehr beliebt, um flexibel zwischen unterschiedlichen Hosting-Zielen zu wechseln.
- CNAME darf nicht auf Root-Domains (
6. Praxisbeispiel: WordPress & Google Workspace
Beispielkonfiguration für eine WordPress-Website unter beispiel.de
mit Google Workspace für E-Mails:
Hostname: @
Typ: A
Wert: 203.0.113.10
TTL: 3600
Hostname: www
Typ: CNAME
Wert: beispiel.de.
TTL: 3600
Hostname: @
Typ: MX
Wert: 1 aspmx.l.google.com.
5 alt1.aspmx.l.google.com.
TTL: 3600
Hostname: @
Typ: TXT
Wert: "v=spf1 a mx include:_spf.google.com -all"
TTL: 3600
Hostname: @
Typ: TXT
Wert: "google-site-verification=ABC123XYZ"
TTL: 3600
Fazit
Eine korrekte DNS-Konfiguration ist essenziell für Erreichbarkeit, Performance und Sicherheit Ihrer Website sowie Ihrer E-Mail-Kommunikation. Mit den hier beschriebenen Einträgen – A, MX, TXT (inkl. SPF), CNAME – legen Sie eine solide Basis. Prüfen Sie alle Änderungen nach wenigen Stunden mit Tools wie dig
, nslookup
oder Online-Checkern (z. B. MX Toolbox), um sicherzustellen, dass alles wie gewünscht aufgelöst wird.